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Alle Artikel des Dossiers Land der Rekorde
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In Reutlingen Deutschlands
älteste Metzgerei Seit 17. Generationen in
Familienbesitz
Reutlingen - Mehr als vierhundert
Jahre ist es her, dass ein Reutlinger namens Georg Göbel Jahr für
Jahr mit seinem Rollwagen auf dem Markt an der Marienkirche stand
und den Bürgern der Stadt Fleischstücke verkaufte. Nur im Winter, im
Sommer war es für den Fleischverkauf zu warm. Sprung in die
Gegenwart: Nur ein kleines Stückchen von der Kirche entfernt, in der
Reutlinger Fußgängerzone, betreibt Wolfgang Göbel mit seiner Frau
Annette nun schon in der 17. Generation das Geschäft seiner
Vorfahren. Damit ist die seit 1590 bestehende Metzgerei Göbel die
älteste Metzgerei Deutschlands.
Die Bestätigung des
Rekord-Titels gab es jüngst ausgerechnet von der Konkurrenz. In
einer NDR-Fernsehsendung wies ein Metzger aus dem hohen Norden
darauf hin, dass es eine noch ältere Metzgerei als die seine gebe -
eben die kleine Metzgerei am Eck in der Wilhelmstaße, wo das
Geschäft nun seit 120 Jahren untergebracht ist. "Wir haben eine
Stammtafel mit all' unseren Vorgängern", erzählt Wolfgang Göbel, der
das Geschäft seit fast 30 Jahren führt. Er zeigt eine Ehrenurkunde
von 1933, als die Metzgerei 343 Jahre alt wurde - damals ausgestellt
vom Reutlinger Gewerbeverein und der Handwerksvereinigung. Seine
Frau Annette meint: "Wir sind schon stolz, das wir das solange in
Familientradition haben - wobei wir ja gar nichts dafür
können."
So wird der beeindruckende Titel "älteste Metzgerei"
auch nicht an die große Glocke gehängt - nur am Schaufenster findet
sich ein vergilbter Hinweis. Annette Göbel: "Das ist halt die
schwäbische Zurückhaltung." Das 400-Jahr-Jubiläum allerdings wurde
1990 groß gefeiert. Ansonsten lässt die Metzgerei lieber ihre
Produkte als die Rekordzahl für sich sprechen: Das Geschäft mag alt
sein, die sechzig selbsthergestellten Wurstsorten sind es
keineswegs. Bekannt sind vor allem die Maultaschen und Saitenwürstle
mit Trollinger-Geschmack.
In einigen Jahren gehen die Göbels
in Rente, dann könnte der beeindruckende Rekord irgendwann
Geschichte sein. Beide Töchter haben keinen Bezug zum
Fleischerhandwerk. Annette Göbel weiß um die Nachfolgeprobleme: "Es
ist nicht so leicht, Nachfolger zu finden. In diesem Beruf muss man
noch richtig hart arbeiten - auf schwäbisch g'sagt:
nolange."
dpa/lsw 28.09.2006 -
aktualisiert: 28.09.2006, 11:03 Uhr
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